GALERIE BORCHARDT

BAU KUNST!

Kuratierte Ausstellung im Kontext von Kunst & Architektur

11.05 bis 29.09

Seit 2012 werden von der GALERIE BORCHARDT gemeinsam mit BAID // Borchardt / Architektur / Interior / Design Ausstellungen und Veranstaltungen im Kontext von Architektur und Kunst organisiert. Ziel ist es, beispielhaft Interesse an diesem Kontext zu wecken und die sich aus diesem Zusammenspiel ergebenden Chancen sichtbar zu machen.

Am Ende sollen die Akteure der Immobilienwelt Mut fassen, um für ihre Projekte verstärkt Beiträge der angewandten Kunst mit zu berücksichtigen. Das Zusammenspiel führt erfahrungsgemäß zu einer deutlich gestärkten gegenseitigen Wahrnehmung und damit zum Erfolg der betreffenden Projekte insgesamt.

Zusätzlich erfahren in diesem Zusammenhang idealerweise gute Architektur und Kunst gleichermaßen zusätzliche öffentliche Präsenz. Da wir hier in diesem Zusammenhang in vielen Metropolen aktuell eine gewisse Unterrepräsentanz feststellen können, möchten wir hier auch städteübergreifend für einen Austausch und gegenseitige Anregung sorgen. Wir freuen uns sehr, dass sich die Stadtbaurätin der Stadt München, Frau Prof. Elisabeth Merk, bereit erklärt hat, für BAU KUNST #2 ein Grußwort zu verfassen.

Die Ausstellung selbst soll aktuelle Kunstwerke zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler präsentieren, die sich mit ihrer Arbeit auf Architektur und Stadtraum beziehen und mit geeigneten Versatzstücken dieser spielen, ohne dabei selbst klassische Kunst-am-Bau sein zu müssen. Vielmehr geht es um das Aufbrechen von Sehgewohnheiten, um ein neues, ein frisches Hingucken auf den gestalteten gemeinschaftlichen Raum, der uns immerzu und überall umgibt. Stadt als gestalteter Raum spricht auch immer eine Sprache der Macht derjenigen, die diesen Raum zu gestalten vermögen: Bauherren und -Frauen, Architekt*innen und Städteplaner*innen etwa. Die Wirk-Mächtigkeit von Stadtplanung und Architektur ist nicht nur von künstlerischen Strömungen, wie den Pariser Situationisten um Guy Debord nicht lediglich als eine psychologische, sondern auch von progressiven Theoretiker*innen und Praktiker*innen, als eine Strategie von Herrschaft beschrieben worden.

Die Kunst muss – und kann vor allem – auf Wirklichkeit reagieren. Um auf die Wirklichkeit von Stadt und Architektur zu reagieren, haben Künstlerinnen und Künstler die unterschiedlichsten Methoden, Strategien und Mittel entwickelt. Sie kann dabei kommentieren, abstrahieren, interpretieren, paraphrasieren, kontrastieren, dekorieren und vieles mehr. Sie liefert somit eine zusätzliche Ebene, die sich – mal explizit, mal weniger deutlich – auf die Stadt, das Haus, Gebäude, die Straße und so fort bezieht. Die geladenen Künstler*innen wählen hierbei ganz unterschiedliche, aber außerordentlich wirksame Methoden.

Clemens Behrs skulpturale Arbeiten nehmen direkt auf den sie umgebenden Raum Bezug, setzen spielerisch Akzente durch Umgestaltung und Interpretation gestalterischer, architektonischer und konstruktiver Momente. Anina Brisolla greift in ihren Plastiken auf das Vokabular technischer Konstruktionen, wie zum Beispiel Masten von Starkstromleitungen zurück und verleiht diesen Ingenieursbauwerken eine fragile und vom Zweck gelöste Komponente. Jay Gard sucht für seine Arbeiten gestalterische Elemente aus Großarchitekturen, nimmt beispielsweise den Schnörkel eines Handlaufs in Sanssouci, um ihn vergrößert und in Beton gegossen neben anderen Motiven in Stahlgitter zu montieren. Various&Gould nutzen Techniken der Street Art, produzieren vielschichtige Siebdrucke, platzieren diese ortspezifisch und bringen auf diese Weise nicht nur Farbe, sondern immer auch Kontext und sozialen, wie politischen Inhalt auf die Straße. Und TRAK Wendisch spielt mit gebrauchten Elektronik-Platinen, die in Form und Anordnung eine gewisse Nähe zur Stadtgestaltung suggerieren.

Der Kurator für die BAU KUNST #2, Jan Kage, leitet die Berliner Kunsträume Schau Fenster und Kanya&Kage und produziert die wöchentliche Sendung Radio Arty für FluxFM.

Veranstalter*in:  BAID, GALERIE BORCHARDT

Zur Webseite

Bilder via Facebook