Mojo Club

WEVAL

Harm Coolen und Merijn Scholte Albers sind Weval. Die beiden Niederländer haben während ihres Studiums an der Utrecht School of the Arts angefangen, gemeinsam ihre elektronische Musik zu machen. Gleichzeitig haben sie in der Film-Industrie gearbeitet, was ein triftiger Grund für ihre breitwandigen Produktionen sein könnte. Coolen kommt eher vom House und bringt Jazz-Elemente ein, Scholte Albers ist ein profunder Trip-Hop-Kenner und smarter Rocker, gemeinsam lieben sie den warmen Sound alter Synthesizer. Das Duo arbeitet seit rund 2010 zusammen an seinen zurückgenommenen, deepen Tracks, „that maybe one day the kids will label as heroin-step or something“, wie die Online-Plattform last.fm sich an einer Genre-Einordnung versucht. Richtig ernst wurde es 2013 mit der „Half Age EP“, 2016 erschien das selbstbetitelte Debütalbum, 2019 der ähnlich warmherzige Nachfolger „The Weight“. Der plüschige Sound von Weval kommt vordergründig so harmlos, ruhig und gleichförmig daher, aber davon darf man sich nicht täuschen lassen: Die elektronischen Sounds sind echt tricky und sobald plötzlich echte Instrumente – selbst vor einer Orgel wird hier nicht zurückgeschreckt – ins Spiel kommen oder ein Drumset loskracht, verändert sich der Charakter deutlich. Darum sind die beiden auch als Live-Künstler so beliebt. Auf der Bühne bleibt nämlich von der freundlichen Zurückhaltung wenig übrig, das Chill-out-Gefühl wird durch die experimentellen Beats einfach weggespült. Die musikalischen Vorlieben von Scholte Albers und Coolen ergänzen sich live perfekt und bringen einen ganz eigenen, treibenden Sound hervor. Im April erscheint mit „March On“ eine neue Four-Track-EP, die Weval dann am 15. Mai live im Hamburger Mojo präsentieren wollen.

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