„Indianer – Verlorene Welten“ hinterfragt gängige Klischees.
Zoologisches Museum
Bundesstraße 5
, 20146 Hamburg

„Indianer – Verlorene Welten“ hinterfragt gängige Klischees.

Mittwoch

Zoologisches Museum
Bundesstraße 5

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Flimmern: Kino zum indianischen Leben im Zoologischen Museum

Moin Moin Flimmerer,

Winnetou kennt jeder – doch wie haben die Indianer Nordamerikas wirklich gelebt? Wie haben sie als Jäger und Sammler die Tier- und Pflanzenwelt genutzt und zugleich verändert? Zusammen mit dem Centrum für Naturkunde der Uni Hamburg lädt euch euer mobiles Kino anlässlich der Sonderausstellung Indianer – Verlorene Welten in die umgestaltete und ergänzte Ausstellung im Zoologischen Museum im Grindelviertel ein.

Das Ausstellungs- und Eventprojekt „Indianer – Verlorene Welten“ hinterfragt gängige Klischees und erzählt eine andere Geschichte der Indianer Nordamerikas. Vom 24. Juni bis zum 30. September 2018 führen Themenstationen und Veranstaltungen die Besucherinnen und Besucher des Zoologischen Museums und des Botanischen Gartens hinein in das Alltagsleben der indigenen Völker Nordamerikas. Im Spiegel von Tierobjekten, originalen Alltagsgegenständen und zahlreichen Pflanzen reflektiert die Ausstellung außerdem den Umgang mit der Natur, die Besiedlung des Kontinents und die Zerstörung der indianischen Kultur durch die weißen Siedler.

Nach der Austellung und vor Filmbeginn gibt es eine Einführung durch Dr. Lioba Thaut, Stellv. Abteilungsleiterin Ausstellung / Ausstellungsmanagement im CeNak.

Die Termine:

Mittwoch 8. August 2018 Einlass 18:30 Filmbeginn 20 Uhr
Donnerstag 9. August 2018 Einlass 18:30 Filmbeginn 20 Uhr

Zum Film: „Little Big Man“ Arthur Penn USA 1970 147 Min.
Obgleich dieser oft als Anti-Western beschriebene Film sowohl zu den teuersten als auch den erfolgreichsten Werken von Penn (bekannter ist eigentlich Bonnie and Clyde) gehört, handelt es sich doch um einen stilistisch ungewöhnlichen und für seine Zeit unglaublich deutlichen Film in seiner politischen, historischen und sozio-kulturellen Kritik. Auf dem Höhepunkt des Vietnamkriegs entstand diese Verfilmung des gleichnamigen Romans von Thomas Berger, der durch seine zerrbildhafte Darstellung der Geschichte mit humoristischen Untertönen ein wenig an Forrest Gump erinnert. Der Film ware massiven Attacken ausgesetzt. Heute, 47 Jahre später, kann man sowohl als Cineast als auch als Amerika-Kenner aber konstatieren, dass es um die Aufarbeitung des dieses Genozids in der amerikanischen Pop bzw. Erinnerungskultur, Bildungslandschaft und Öffentlichkeit heute noch nicht deutlich besser bestellt ist als in den von Umbrüchen und Emanzipation gekennzeichneten 70ern.
Im Alter von 121 Jahren erzählt Jack Crabb einem Reporter seine Lebensgeschichte. Diese beginnt damit dass der damals zehnjährige Junge bei einem Indianerüberfall seine Familie verliert und nur er und seine Schwester Caroline überleben. Beide werden von dem Cayenne-Indianer Shadow That Comes Inside aufgelesen und in sein Dorf gebracht. Während seine Schwester schon bald die Flucht ergreift bleibt Jack im Stammeslager und wird von dem Häuptling Old Lodge Skins wie ein Enkel behandelt und großgezogen. Ganze sechs Jahre bleibt Crabb bei den Cheyennes und wird von seinen „Brüdern“ aufgrund seiner Größe erst akzeptiert, nachdem er Younger Bear das Leben rettet. Nach einer darauffolgenden Auseinandersetzung mit der US-Armee muss sich Jack als Ihresgleichen zu erkennen geben, damit er dem Tod entkommt.
Zurück in der weißen Zivilisation muss er sich mit dieser ihm mittlerweile fremd gewordenen Welt auseinandersetzen ….

Reservierungen bitte per Email an: reservierungen@flexiblesflimmern.de
Kinokarte: 10 EUR

Vor dem Film gibt es passende Speisen und Getränke

Zur Ausstellung: „Indianer – Verlorene Welten“
Ein zweiteiliges Ausstellungs- und Eventprojekt des Botanischen Gartens und des Centrums für Naturkunde (CeNak) der Universität Hamburg hinterfragt gängige Klischees. Die Spurensuche beginnt mit der Besiedlung Nordamerikas, führt tief ins Alltagsleben hinein, macht einen Abstecher zu den Forschungsreisen im 18. und 19. Jahrhundert und endet mit der Kolonisierung durch die weißen Siedler. Ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm ergänzt die Ausstellungen vom 24. Juni bis 30. September.

Die US-Forschungsreisenden Meriwether Lewis und William Clark sowie der deutsche Naturforscher Prinz Maximilian zu Wied-Neuwied dokumentierten auf ihren Expeditionen Anfang des 19. Jahrhunderts das Leben der indianischen Bevölkerung in vielfältiger Weise. Ihre Reisen, ihre Begegnungen und Beobachtungen, aber auch die Folgen ihrer Erkundungen bilden den Kern der Ausstellungen im Botanischen Garten und im Zoologischen Museum. Die mehreren hundert Tier- und Pflanzenarten, die sie sammelten, belegen noch heute die damalige Flora und Fauna Nordamerikas.

Mehr als 100 dieser Pflanzen aus verschiedenen Teilen Nordamerikas können Besucherinnen und Besucher im Loki-Schmidt-Garten während der Ausstellung auf einem 800 Meter langen Outdoor-Indianerpflanzen-Pfad entdecken. Auf dieser Erkundungstour erfahren sie auch, wie diese Pflanzen als Nahrung, Medizin, Baustoff und für rituelle Zwecke genutzt und verarbeitet wurden. Im Gewächshaus des Botanischen Gartens zeigen dann 20 Themenstationen originale Objekte und Repliken aus dem Alltagsleben der sesshaften, Ackerbau und Handel betreibenden Mandan- und Hidatsa-Stämme. Außerdem werden großformatige Modelle wie eine traditionelle Schwitzhütte und ein Erdhaus zu sehen sein.

Auf die Tiere Nordamerikas, auf Bison, Adler, Braunbär und Biber, aber auch auf die Veränderung der Artenvielfalt im Zuge von Besiedlung und Kolonialisierung konzentriert sich die Ausstellung im Zoologischen Museum. Verschiedene Stationen illustrieren die Beziehungen zwischen Indianern und den Tieren ihres Alltags. An ausgewählten Objekten wird reflektiert, wie Indianer in, von und mit der Natur gelebt haben, Tiere als Schmuck, Nahrungsmittel und für rituelle Handlungen genutzt, sie aber auch als Vermittler zur geistigen Welt geachtet haben.

Bisons waren für die Ureinwohner Nordamerikas als Lieferant von Fleisch, Leder und Fell von zentraler Bedeutung. In der Ausstellung steht der Bison einerseits für das Leben der Indianer und symbolisiert als Opfer exzessiver Bejagung durch die weißen Siedler zugleich auch die Zerstörung ihres Lebensraumes und ihrer Kultur.

Viele Themen und Forschungsfragen werden in Vorträgen, Lesungen und Workshops aufgegriffen. Für Kinder und Familien gibt es außerdem ein umfangreiches Mitmach- und Erkundungsprogramm.

Weitere Informationen:
Veranstaltungsprogramm Botanischer Garten: http://www.bghamburg.de

Zum Ort: Centrum für Naturkunde (CeNak) der Universität Hamburg / Zoologisches Museum
Bundesstraße 52, 20146 Hamburg

Das Zoologische Museum Hamburg zeigt mit Präparaten von exotischen und heimischen Tieren einen Teil seiner 10 Millionen beeindruckenden Sammlungsschätze. Auf rund 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden riesige Walskelette sowie Bären und Raubkatzen, Nashorn und Krokodil, Wisent und Okapi sowie Vögel und Insekten präsentiert. Zu sehen ist außerdem ein einzigartiger Narwalschädel aus dem Jahre 1684 und das berühmte NDR-Maskottchen, Walross „Antje“. Die Ausstellung thematisiert für Kinder wie für Erwachsene die Vielfalt der Arten (Biodiversität) ebenso wie die Entwicklung des Lebens (Evolution). Im neugestalteten, multimedialen Eingangsbereich liegt der Fokus auf der Rolle des Menschen als größter Naturgewalt im Kontext von Bevölkerungsentwicklung, Artenschwund und Klimawandel.

Weitere Informationen unter: http://www.cenak.uni-hamburg.de

Stöbert schön in eurem Leben

Holger

Flexibles Flimmern – Filme in Bewegung
mehr unter http://www.flexiblesflimmern.de

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Texte von Flimmern: Kino zum indianischen Leben im Zoologischen Museum