Die xpon-art lädt ein zur thematischen Gruppenausstellung.
xpon-art gallery
Repsoldstraße 45
, 20097 Hamburg

Die xpon-art lädt ein zur thematischen Gruppenausstellung.

Montag

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Repsoldstraße 45

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Thematische Gruppenausstellung ::: beobACHTEN

beobACHTEN in der xpon-art gallery

geöffnet bis zum 12. Juli – unter Auflagen:

– max 7 besucher ( wenn wir voll sind müsst ihr leider mit abstand draußen warten )
– 1,5 m abstand zueinander
– mund nase schutz muss getragen werden
– es gibt keinen ausschank und auch kein wc

was mutt dat mutt … so habt ihr zumindest genug platz um euch die arbeiten anzuschauen …….

Verändern wir, was wir beobachten? Beachten wir, was wir nicht sehen? Um das Beobachten und Achten geht es in der aktuellen thematischen Gruppenausstellung in der xpon-art.
Das Thema Corona klingt nahezu überall unterschwellig mit, was zu erwarten ist bei einer zeitnahen Ausschreibung, und zum Teil wollten wir das auch. Während sich ein kleiner Teil der insgesamt 15 Positionen also ganz explizit mit Corona auseinandersetzt, war es bei anderen Hintergrund, bei anderen begründet er sich aber vielleicht auch nur durch die Erwartungshaltung der Betrachter*innen. Wir laden ein, genauer hinzusehen.

Teilnehmende Künstler*innen:
Anette Dittrich
Anne Dingkuhn
Dorothea Fischer
Fabian Hammerl
Florian Huber
Frank Linders
Friederike Schulz
Gerald Chors
helge und nataljusch
IRIS-A-MAZ
Kerstin Hehmann
Markus Pippan
Sibylle Mayr
Simone Fezer
Simone Kesting

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Die Klockmanntreppe im Hamburger Steintorweg war Treffpunkt, Bühne, Rückzugsort von Auswärtigen, Ansässigen, Durchreisenden. Vier Jahre, bis zu ihrem Abriss 2010, hat ANETTE DITTRICH das Leben auf diesem Stadt-Teil fotografisch beobachtet.

In der Arbeit «minima» fügt ANNE DINGKUHN die nüchterne Welt einer technischen Zeichnung von knapp 2m Länge mit der natürlichen, organischen Welt darauf gezeichneter Insekten zusammen. Die Konstruktionszeichnung ist aus sich heraus Ausdruck von Präzision und (Selbst-)Beherrschung. Und doch ist diese Haltung genauso fragwürdig wie der Anspruch einer enzyklopädischen Erfassung der Welt, der in der Insektendarstellung anklingt. Nicht nur wegen des tatsächlichen Insektensterbens, das akribische Beobachten und zeichnerische Festhalten der (toten) Insekten auf der Papierbahn bekommt die Konnotation des Archivierens von Verlusten, und damit unserer Hybris. „Beobachten und Achten gehören zusammen.“

DOROTHEA FISCHERs monochromatische Malerei behandelt das «Zwielicht». Sich aus dem Dunkel in die Dämmerung ins Lichts bewegend, erfordert es erhöhte Aufmerksamkeit, denn Beobachtungen finden am Rande des Erkennens statt. Zeit verstreicht und liegt auf dem Noch-Verborgenen, was ist zu erwarten im Licht, was ging verloren im Dunkel?

Auf der Oberfläche eines Bildschirms beschäftigt sich jemand auf der anderen Seite der Erde auf einem Bildschirm mit sich selbst. FABIAN HAMMERL macht ein Photo dieser Oberfläche, die er betrachtet während er das Photo macht und mit der Person spricht, die sich dabei zusieht. Die Installation füllt das Fenster der Galerie.

Weltweit findest man das rot-weiße Absperrband, ohne Worte ist es universell verständlich. Es markiert die Grenze unserer persönlichen Bewegungsfreiheit, ohne dass es uns zu im Alltag zu stören scheint. In Zeiten der Pandemie wird diese sonstige Beiläufigkeit gebrochen. FLORIAN HUBERs Objekte aus lackiertem Stahlblech behandeln dieses Gefühl.

Die Photographien von FRANK LINDERS beobachten den Zustand des modernen Menschen und manifestieren die Zeit mittels Langzeitbelichtung als das, was sie ist: ein Kontinuum. Der Titel des in 2017 entstandenen audiovisuellen Werks «MISPERCEPTION» bezieht sich auf die eingeschränkte Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen: Obwohl der Mangel an Wasser weltweit existent ist, respektieren wir das teuerste Gut nicht als endende Ressource.

Herr Lacek. Unbekannt sein Leben lang, stets auf der Suche nach Anerkennung. Am Ende sind die Reste des Lebens Fundstücke auf einem Flohmarkt am Stadtrand von Berlin. Ein Künstlerleben – viele Künstlerleben. Tragik oder Glück? Eine installative Spurensuche von FRIEDERIKE SCHULZ.

GERALD CHORS’ Großformatfotografie «sitting in a car, watching forest» entstand, als er 2005 auf dem Weg nach Rīga war. Einige Monate zuvor hatten die schweren Stürme in Europa die lettischen Wälder stark beschädigt. Trotzdem hatte er in jenem Jahr das Gefühl, das erste Mal wirklich WALD zu sehen.

HELGE UND NATALJUSCHs Protagonisten stolpern, von der ganz eigenen subjektiven Wahrnehmung abgesehen, schon im kleinsten über Begrifflichkeiten – jeder gefangen in der eigenen Blase. In ihrem Animationsfilm «Realitäten» wird (wenn auch nicht zwingend) geklärt, wie wir zu der Wirklichkeit zwischen unseren Blasen finden – und wie wir das ganze Schaumbad sehen.

„Eigentlich ist Himmel alles, das vom Betrachter aus oben ist.“ – Der Himmel ist eine Chiffre, die man sofort mit der Farbe Blau in Verbindung setzt. In IRIS-A-MAZ’ Video-Essay «Himmelblau» wird die Selbstverständlichkeit dieser Farbe untersucht. Das Künstlerduo (Iris Holstein und Matthias Hederer) arbeitet sich an wissenschaftshistorischen und wissenschaftskritischen Themenfeldern entlang, reflektiert naturwissenschaftliche Methoden im gesellschaftlichen Kontext und wendet diese teilweise selber an. Es überlagern sich Realitäten und Fiktionen.

„Ich denke, das Thema wir uns noch lange begleiten und Spuren hinterlassen.“ KERSTIN HEHMANN beschäftigt sich in ihrer fotografischen Arbeit «Alles auf Abstand (work in progress)» mit den Abstandsregeln in Zeiten von Corona – auch Social Distancing genannt. Sie hat Momente des Lebens eingefangen, abstrahiert und verdichtet.

MARKUS PIPPAN ist malerisch im öffentlichen Raum, urbanen Raum geblieben, wo er zuerst sein Vokabular hinterliess. Umherwandernd findet er die Inspirationen für seine unzähligen, gern grobstrichigen Bilder, fein beobachtete Alltagssituationen, und „ist dann ein Bild geboren, ist man für eine Nanosekunde glücklich und dann kommt eigentlich schon wieder das nächste“. Markus kommt aus Graz und bringt uns mit, was in den Flieger passt.

SIBYLLE MAYR schafft neue Formen, respektive stellt Naturphänomene in neu erdachte Zusammenhänge, so dass Orte und Spezies entstehen, die an Erinnerungstiefen rühren und zu Gedankenflügen einladen. Wir beobachten das Erscheinen/Verschwinden eines erotikgeladenen Objekts und schenken der Frage Beachtung, ob sich das «tesselated masking tape / Tarnungahoi» tatsächlich bewegt, und falls ja, wohin.

Eine durch einen teils verspiegelten Glaskasten von ihrer Umwelt getrennte Person erlebt durch die nach innen- und außen gespiegelte Umgebung zugleich eine Betonung und eine Auflösung dieser Grenze, ist getrennt und befindet sich doch mitten drin. Gleichzeitig entwickelt sich durch den reduzierten Raum ein durch das Außen nach Innen gerichteter Fokus, und eine erhöhte Achtsamkeit. SIMONE FEZERs Arbeit ist zwischen Performance und Essay angesiedelt und auf Video und Fotografie zu sehen. Zur Eröffnung wird sie performen.

SIMONE KESTING setzt sich in ihrer Arbeit «setbatru» mit Ambivalenzen auseinander. Das Objekt schwankt zwischen vertraut und fremd, Wachstum und Starre, organisch und künstlich, freundlich und bedrohlich. Assoziationen werden zugelassen, Eindeutiges verweigert. Während «setbatru» von weitem weich wirken könnte , offenbart sich bei näherer Betrachtung die Beschaffenheit des verwendeten Materials. Die Wahrnehmung und das Erfahrungswissen der Betrachter*innen werden auf den Prüfstand gestellt.

Bitte beACHTEN: Der Eintritt ist frei, auch online. Aber Kunst lebt nicht von Luft. Wenn wir dürften, würden wir Ihnen Getränke anbieten. Das können wir gerade nicht. Spenden sind dennoch willkommen – davon trägt sich die Galerie.

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Auf der Homepage sind 360°-Ansichten der Ausstellung zu sehen.

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Vernissage: Donnerstag, 11. Juni um 20 Uhr (nur online!)
Laufzeit: bis zum 12. Juli
Öffnungszeiten: Samstags bis Dienstags von 18-21 Uhr
Finissage: geben wir sofern möglich bekannt
Ort(e): xpon-art gallery
Repsoldstraße 45
20097 Hamburg
http://www.xpon-art.de
Instagram: @xponartgallery
http://www.facebook.com/xponart
(Über abweichende Öffnungszeiten informieren wir auf diesen Kanälen)

mit freundlicher Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg.

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